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Mondstaub- Killerkriterium für längere Mondmissionen?

Wie die Simulation hilft, verschmutzte Astronautenanzüge zu reinigen

Merkle CAE Solutions Mondstaub Raumfahrt

Mondmissionen sind ein faszinierendes Unterfangen, das die Menschheit in den letzten Jahrzehnten vorangetrieben hat. Die Erforschung des Mondes birgt nicht nur wissenschaftliche, sondern auch technologische und strategische Herausforderungen. Eine der potenziell kritischen Faktoren, die bei Mondmissionen berücksichtigt werden müssen, ist der abrasive Mondstaub, auch als "Regolith" bezeichnet, der die Mondoberfläche bedeckt.

Der Mondstaub ist das Ergebnis von Milliarden Jahren von Mikrometeoriteneinschlägen auf der Oberfläche des Mondes. Er besteht aus winzigen Partikeln, die durch Aufprall und Zertrümmerung von Mondgestein entstehen. Da der Mond keine Atmosphäre hat, gibt es auch keinen Wind, der den Staub abtragen könnte, wodurch er sich im Laufe der Zeit auf der Oberfläche ansammelt. Außerdem ist der Staub aus diesem Grund extrem scharfkantig, da er sich nicht wie auf der Erde abschleifen kann.

Die Anwesenheit von Mondstaub stellt eine Vielzahl von Herausforderungen für Mondmissionen dar:

a) Technische Probleme: Mondstaub ist äußerst abrasiv und kann Materialien schnell abnutzen. Es kann zu Beschädigungen von Raumfahrzeugen, Raumanzügen, Instrumenten und anderen Ausrüstungsgegenständen führen, die für Mondlandungen und die Erforschung der Oberfläche unerlässlich sind.

b) Gesundheitsrisiken: Mondstaub besteht aus scharfen und feinen Partikeln, die sich leicht in die Lunge oder in die Atemwege einatmen lassen. Da die Partikel sehr klein sind, könnten sie sogar in die Verbindungselemente und Dichtungssysteme von Raumanzügen eindringen.

Die langfristigen Auswirkungen einer Exposition gegenüber Mondstaub auf die menschliche Gesundheit sind noch nicht vollständig verstanden. Besonders kritisch sind die Augen, die durch Mondstaub verletzt werden können, was Missionsrelevant ist.

c) Optische Probleme: Mondstaub kann die Sicht beeinträchtigen, indem er sich auf Helmvisiere oder Kameraobjektive absetzt und somit die Sichtbarkeit reduziert. Dies könnte die Navigation und die Arbeit der Astronauten erschweren.

d) Elektrische Herausforderungen: Mondstaub ist elektrisch geladen, da er von der ständigen Wechselwirkung mit dem Sonnenwind beeinflusst wird. Diese Ladungen könnten elektronische Geräte stören oder sogar Schäden verursachen.

Um die negativen Auswirkungen von Mondstaub während Mondmissionen zu minimieren, müssen Wissenschaftler und Ingenieure innovative Lösungen entwickeln. Einige mögliche Ansätze sind:

a) Materialforschung: Die Entwicklung von widerstandsfähigen Materialien, die besser gegen die Abnutzung durch Mondstaub geschützt sind, könnte von entscheidender Bedeutung sein.

b) Reinigungstechniken: Es müssen effiziente Methoden entwickelt werden, um Raumfahrzeuge, Anzüge und Instrumente regelmäßig von Mondstaub zu reinigen, um deren Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.

c) Schutzmaßnahmen: Die Astronauten müssen mit speziellen Schutzkleidungssystemen ausgestattet werden, die das Eindringen von Mondstaub in die Anzüge minimieren und gleichzeitig ihre Gesundheit schützen.

d) Präventive Maßnahmen: Das Platzieren von Barrieren oder Abschirmungen an strategischen Orten auf dem Mond könnte helfen, die Auswirkungen von Mondstaub auf die Technologie zu verringern.

Die Erforschung des Mondes ist zweifellos eine der größten Errungenschaften der Menschheit, aber sie ist nicht ohne Herausforderungen. Die Bewältigung der potenziellen Probleme durch abrasiven Mondstaub ist von entscheidender Bedeutung, um zukünftige Mondmissionen sicherer und erfolgreicher zu gestalten. Durch kontinuierliche Forschung und innovative Technologien wie ingenieurstechnische Simulationen, können wir diese Hürden überwinden und die wertvollen Erkenntnisse gewinnen, die der Mond für unser Verständnis des Universums bereithält.

Wir schauen uns im Folgenden einen Aspekt, nämlich mögliche Reinigungstechniken, genauer an.

In einem etwa 5 Minuten langen, hochinteressanten Bericht bei Servus-TV erklärt unser Kunde, Dr. Axel Müller von OHB, warum ein längerer Aufenthalt auf dem Mond nicht ganz unproblematisch ist.

Man muss nicht unbedingt mit dem Mondmobil über die Mondoberfläche heizen, es reicht schon ein Mondspaziergang, um Astronautenanzüge durch Mondstaub an ihre Grenzen zu bringen.

Gleichzeitig zeigt er eine Lösung auf, wie eine Reinigung durch CO2-Kristalle genutzt werden kann, um das scharfkantige und hochgradig abrasive Regolith in einer Schleuse zu entfernen. Ob Vermeidung oder Reinigung, die Lösung liegt vermutlich je nach Anwendung in einer Kombination aller Möglichkeiten.

Als strategischer Partner von OHB unterstützt Merkle CAE Solutions mit CFD-Strömungssimulationen und Partikelsimulationen bei der wissenschaftlichen Untersuchung, Bewertung und Optimierung solcher Konzepte.

Die detaillierte Modellierung von Astronautenanzügen, Ausrüstungen und Habitaten gehört bei den Simulationen der Merkle CAE Solutions ebenso dazu, wie die Beschreibung des Verhaltens der Partikel beim Abreinigen und beim Abtransport, oder dem Verhalten auf staubresistenten Oberflächen.

Schauen Sie sich das Video von Servus TV PM Wissen gerne unter dem nachstehenden Link an.

https://www.servustv.com/wissen/v/aajth8schqkmci26l9di/?fbclid=IwAR39SiLFoMA84rxNgeJomY7oSy4LTACHs8H8ew4I9iH1_SFNOSqI2gaLj-8

Ich freue mich wie immer auf Ihre Kommentare.

Ihr Stefan Merkle

PS: Auch Staub auf der Erde brennt in den Augen.

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