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Sägt die KI bereits heimlich am Stuhl des Berechnungsingenieurs?

Macht der Einsatz von KI irgendwann den Berechnungsingenieur überflüssig?

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Seit einigen Jahren versuchen wir permanent unser eigenes Geschäftsmodell anzugreifen, um keinen Trend zu verpassen, der uns in Zukunft gefährlich werden könnte.

Gerade in unserem Bereich der numerischen Simulation tut sich sehr viel. Das leidige Spiel dabei ist, wer sich nicht den Gegebenheiten und Anforderungen des Marktes anzupassen vermag, wird sich erst wundern, wo die gutbezahlten Aufträge bleiben, dann über den Preis verkaufen und irgendwann gefressen werden.

Ich glaube, wir bei Merkle & Partner spielen dieses Spiel ganz gut. Daher beobachten wir auch, was sich auf dem Bereich der KI tut und wie wir Trends für uns rechtzeitig nutzen können.

Bereits im Oktober 2018 waren Chadi und ich in Stuttgart auf einer Startup- Messe und wir haben uns dort mit Sophia aus Hongkong unterhalten, einer KI, die sehr überzeugend in einem Panel mitdiskutiert hat.

Auch wenn es den Anschein hatte, dass da sowas wie Intelligenz zu Hause ist, so hat es doch eher was von einem trainierten Äffchen, welches schön sein zugegeben komplexes Programm abspielt.

Vergleicht man biologische und künstliche Neuronen Stand heute, hat aktuell die Natur noch die Nase weit vorne. 100 Milliarden mit etwa 100 Billionen Synapsen stehen 10 – 1000, manche sprechen auch von bis zu 1 Million künstlichen Neuronen gegenüber.

Während ein neuronales Netz der Reihe seriell die Daten abarbeitet, feuern im Gehirn Neuronen parallel.

Hardware nutzt sich ab, das Gehirn kann sich in bedingten Umfang selbst reparieren. Auch ist das Gehirn fehlertoleranter, während eine KI mit den falschen Daten gefüttert, reinen Datenmüll erzeugt.

Auch in Sachen Energieverbrauch ist das menschliche Gehirn mit 20 W wesentlich effizienter als eine NVIDIA Titan RTX mit 280 W.

Ist es also alles nur eine Frage der Zeit, wann die Rechenleistung moderner Computer soweit ist, dass Sie den Menschen überholt?

Ich glaube nicht. Es gibt eine Qualität im Leben, nennen wir sie Geist, die mehr ist als pure Biomechanik. Wenn wir uns allein anschauen, an wieviel Sinneseindrücke, Erinnerungen, Emotionen, Bilder und Erlebnisse eines Menschenlebens wir uns erinnern können, übersteigt dass die Speicherkapazität auch des besten Gehirns, zumal ja angeblich nur 10% genutzt werden. Ich glaube, entgegengesetzt der aktuellen wissenschaftlichen Lehrmeinung, dass dieser Geist dem materiellen Universum, wie wir es untersuchen und messen können, übergeordnet ist und bin damit auch mit einigen namhaften Naturwissenschaftlern in guter Gesellschaft.

Aber dies ist eine philosophische Frage, welche die reine Naturwissenschaft an ihre Grenzen bringt.

Aber was KI kann, ist, Muster in Zusammenhängen zu erkennen und Algorithmen anzuwenden. Mit Verstehen hat das aber nichts zu tun.

Hier ist sie bereits jetzt dem Menschen weit überlegen.

In allem, was sich in Algorithmen fassen lässt, was Auswertung großer Datenmengen umfasst, alles was sich automatisieren lässt, wird KI unsere Lebensbereiche zunehmend durchdringen.

Künstlerisch und kreativ sein, Dinge zu träumen, die es noch nicht gibt und sie Realität werden lassen und vor allem andere Menschen zum Lachen zu bringen, ist uns Menschen vorbehalten. Dagegen wirkt die gespielte Empathie von Sophia plump und leer.

Wo also sägt die KI am Stuhl des Berechnungsingenieurs?

Ein schönes Rechennetz anhand von 3D-Daten zu erzeugen, welches gute Ergebnisse erzeugt, wird KI in absehbarer Zeit sicher können. Automatisierbare Arbeiten durchführen, schneller und billiger als der effizienteste Ingenieur, ist kein Thema.

Auch bei uns aktuell laufende Projekte, bei denen die Spannungen und Verformungen anhand von Trainingsdateien vorhergesagt werden, zeigen bereits bei einigen 100 Samples eine globale Trefferquote von 98% (siehe Abbildung 2).

Es gibt viele Aufgabenstellungen auch in der Berechnung, die individuelle Unterschiede von Rechenmodell zu Rechenmodell aufweisen, aber bei denen die Simulation zu langsam und zu teuer ist.

Hier kann die KI ihre Stärken ausspielen und sägt bereits an Stühlen, ohne dass es diejenigen bemerken, die darauf sitzen.

Die Rechnung ist einfach: Ein individuelles Bauteil, welches weniger kostet als eine Simulation dazu, dass aber in ähnlicher Form oftmals designt wird, kann mit den richtigen Ansätzen in einem Bruchteil der Zeit analysiert und optimiert werden.

Haben Sie solche Themen? Rufen Sie uns an!

Ihr Stefan Merkle

PS: Socken mit dem dazugehörigen Scan eines Fußes mit dem I-Phone würden in diese Rubrik fallen.

PPS: Einen guten Berechnungsingenieur kann in absehbarer Zeit keine KI ersetzen. Ein Äffchen, dass eine Checkliste abarbeitet, schon!

Kommentare und Antworten

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Bemerkungen :

  • user
    Karl-Wilhelm Brücher 16-01-23 um 10:47
    Hallo Herr Merkle,
    vor zehn Jahren hätte ich noch gesagt, nein!
    Da aber die Anzahl der Deppen exponentiell zunimmt, auch unter Ingenieuren, glaube ich jetzt, ja, die KI überholt uns, allerdings muss die auch gefüttert werden.
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